Tag 1 - Die WAVE 2017 entsteht

Die ETH von Zürich ist weltberühmt. Geradezu ehrfürchtig kann man ihren Namen nennen. Nicht nur, weil sie im weltweiten Universitäten-Ranking so weit oben ist (Platz 9). Oder weil ihr Hauptgebäude vom berühmten Semper-Oper Gottfried Semper, einem Hamburger, gebaut wurde. Oder weil sie geradezu majestätisch über der Altstadt von Zürich zu thronen scheint. Vor allem ist sie doch auch die Universität, an der Albert Einstein bis 1914 wirkte. [Foto: Lässiger Student der ETH bzw. Poly im Jahre 1898. (Foto aus A. Fölsing "Albert Einstein", Frankfurt/Main 1993, 1995, Abb. 4. Original in der Bibliothek der ETH, Zürich.)]


Diesem weltberühmten Lockenkopf mit Schnauzer widmete die ETH eine Brücke, als sie sich entschloss, die ETH massiv zu erweitern. Außerhalb der Altstadt. Am Hönggerberg.

Und dorthin, mitten in das studentische Treiben auf den modernen ETH-Campus am Hönggerberg, kamen die Teilnehmer der WAVETROPHY heran gereist und gefahren – und parkten. Zwecks möglichst großer Werbewirksamkeit für den Wandel zur Elektromobilität.

Und zwecks Anmeldung zur „WAVE“ und dem Besuch der Eingangsveranstaltung. Alles organisiert vom Herz und Erfinder der WAVE, Louis Palmer.

 

Für die ETH als Gastgeber dieses Nachmittags unterstrich Professor Konrad Wegener (Leiter des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigung), die Bedeutung der Elektromobilität an sich, sowie jede Anstrengung, diese voranzubringen. Er selber habe früher gedacht, Elektroautos würden so vor sich hin säuseln, während man für echte Kraft eben Benziner oder Diesel-Fahrzeuge bräuchte. Mittlerweile wisse er: „Es ist genau anders herum. Der Elektro-Motor ist dem Benziner haushoch überlegen.“ Gerade auch, was Fahrzeuge mit hohem Leistungs-Anspruch, wie Bagger, angehe.

Vor allem sieht er die Elektromobilität als Beitrag für die Rettung des Klimas, die nur gelingen wird, wenn die möglichst schnelle Entwicklung weg von Benzinern und Dieseln gelingt.  Wozu die WAVETROPHY einen Beitrag leisten will. Dieses Jahr durch eine Tour durch die Schweiz.

 

Ein paar Eckdaten zu der diesjährigen WAVETROPHY: Wir sind nicht mehr nur 60 Teams (wie letztes Jahr), sondern 112 – also über 200 Teilnehmer. Viele Schweizer sind diesesmal dabei, aber eben auch Holländer, Deutsche, Österreicher, Norweger. Dazu Amerikaner, ein Team ist aus Rumänien, ein anderes aus Spanien.

Auch die Fahrzeuge sind bunt: Neben Autos gängiger Marken wie Tesla, VW, Renault Zoe gibt es auch zu Elektroautos umgerüstete Wagen, wie zwei Enten (2CV) oder einen VW-Bus.

Motorräder sind auch dabei, Buggies, ein (vom Tesla gezogenes) Motorboot, und Räder. Ja, in der Tat: Wir haben einige Herren und Damen dabei, die die Strecke doch wirklich mit dem Rad hinter sich legen wollen. Über 100 Kilometer am Tag, die Berge rauf und runter. Da staunt der Hamburger. Allein die Vorstellung: Uff!

Auch die Journalisten sind international: Aus L.A. ist z.B. jemand dabei, aus Sydney, aus Wales. 

 

Und die Tour? Sie startet am morgigen Sonnabend und endet eine Woche später. Wieder in Zürich.

Dazwischen werden rund 1400 Kilometer gefahren.  Entlang der "Grand Tour of Switzerland". Über hohe Bergpäße, durch Täler, an Seen entlang. Rein elektrisch, versteht sich.

In 50 Städten werden wir an Events teilnehmen – um für die Elektromobilität zu werben. Und hoffen, viele Äuglein für die Einfachheit dieser Antriebsart zu öffnen.

 

Mit dieser Aktion, so findet Professor Wegener, seien wir Pioniere für das neue Solar-Zeitalter – wodurch man sich wiederum als WAVE-Teilnehmer ordentlich gebauchpinselt fühlt.

Und so, gebauchpinselt, fahren wir vom ETH-Campus wieder runter – über die oben erwähnte Albert-Einstein-Brücke in Richtung unserer Unterkünfte.

Was die Einstein-Brücke ist? Nun, eine wenige Meter lange, ganz banale Betonbrücke, die über eine andere Straße führt.

Also wirklich... Och nee, wie prosaisch! Finden Schweizer so etwas inspirierend?