Kapitel 8 - Teil 1. Vor der UNO.

Auf dem Weg von Lausanne nach Genf bekommt man leicht ein Haltungsproblem. Ständig muss man

nach links schauen. Zum See, mit diesen Bergen dazu. Magisch. Und wie klein man sich dabei fühlt. Angenehm klein, passend klein. Das gibt es also auch.

 

Ab 14 Uhr an diesem Freitag, den 17. Juni 2016, bringen wir unsere Elektro-Autos in Genf in Stellung. Auf dem "Place des Nations“ – der ansonsten nie und nimmer befahren werden darf. Auch, weil er mit kleinen Fontänen bestückt ist.

Die bleiben heute trocken. Wie auch das Nass von oben verschwunden ist. Natürlich. Denn die Götter sind uns, unser Aktion hold. Die Sonne lacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Blick auf das UNO-Gebäude durch den großen Stuhl vom "Place des Nations".

Unten: Autos formieren sich zur Ermahnung, das 1,5° C-Ziel zu realisieren.

 

Unser BMWi3 steht als zweites Auto im linken Teil der „1“, neben dem Golf des anderen Hamburger Team, Nick und Swen von „Sager & Deus“.

Als alle auf ihren Plätzen sind, bilden wir zusammen „1.5 C“ – und wollen damit ausdrücken: Wir müssen die Erderwärmung auf 1,5°C begrenzen (wie es beim Pariser Klimagipfel auch beschlossen wurde).

 

Und es reicht nicht, das zu wollen. Wir müssen auch das Notwendige umsetzen, damit die Begrenzung klappt.

Und das wird nicht möglich sein, wenn wir nicht sofort und jetzt und ab sofort die Transformation von Öl zu Elektrizität vollziehen.

Und ein riesiger Teil dieser unbedingt notwendigen Transformation weg vom Öl wird durch Elektromobilität, also elektrisch-angetriebene Autos, geschehen müssen.

Und: Diese Art von Autos (elektrisch) sind bereits heute vollwertige Alternativen zu den Benzinern und Diesel-PKWs. Es gibt keinen Grund, als Neuwagen noch einen Benziner/Diesel zu kaufen.

All dieses versuchen wir mit der Aktion zu verdeutlichen.

 

Der "Schwarze Würfel"

Den umfassenden großen Punkt unserer Aktion bildet das, was den Punkt im „1.5C“ darstellt: Ein großer schwarzer Würfel mit 4,5 Meter Seitenlänge und rund 90 Kubikmeter Volumen.

Nick Beglinger, Repräsentant einer Schweizer Unternehmens-Initiative, hat ihn aufstellen lassen: Dieser Würfel umfasst diejenige Menge an Emission, die ein Schweizer Durchschnitts-PKW fabriziert hätte, wenn er unsere Strecke nicht elektrisch, sondern auf herkömmliche Art, also Benzin-betrieben, gefahren wäre.

Die Emissions-Menge, die in diesen riesigen Würfel paßt - soviel Dreck - pustet man also in die Welt, wenn man mit einem PKW von Bremerhaven nach Genf reist.

Erschreckend.


Nick Zippel vom Hamburger Wavethrophy-Rallye-Team "Sager & Deus" (links) und Paul Frank von unserem Team vor dem "Schwarzen Würfel" mit grauem Himmel und UN mit blauem Himmel.

Nick Beglinger, der den Würfel aufstellte, plädiert für Fairness - und daher für eine Verursacher-Zahlung: Wer CO2 und dadurch Schaden für die Welt verursacht, habe dafür auch zu zahlen.

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